Deniz, Freiwilliger in einer Schule in Begoro

Crystal e.V. - Freiwilligendienst und soziale Projekte in Ghana

Deniz, Freiwilliger in einer Schule in Begoro

Ich hatte schon längere Zeit den Wunsch, zwischen Abi und Studienbeginn nach Ghana zu gehen. Unter den vielen Freiwilligendienst-Anbietern im Internet suchte ich speziell einen Verein, bei dem der Sportbereich im Vordergrund stand, da ich unbedingt etwas mit Fußball machen wollte. (Die ghanaische Fußballmannschaft und besonders Michael Essien sind mir sehr ans Herz gewachsen).

Durch Zufall bin ich bei meiner Recherche auf „Crystal e. V.“ gestoßen und habe mich dann bei Ihnen nach der Möglichkeit eines Freiwilligendienstes im „sportlichen Bereich“ erkundigt. So kam es, dass ich für 2 Monate nach Begoro an die Presbyterian-Junior-High-School kam.

Von meinen Lehrerkollegen bin ich äußert herzlich aufgenommen und sofort integriert worden. Es wurde mir durch ihre offene und freundliche Art extrem einfach gemacht, in der Schule Fuß zu fassen. Ich wurde immer sehr respektvoll behandelt und sogleich in die Lehrertätigkeit eingeführt, erhielt aber jederzeit volle Unterstützung von den Kollegen. Meine Tätigkeit bestand hauptsächlich aus „normalem Unterrichten“. Diese für mich völlig neue Aufgabe, bewältigte ich relativ schnell. Teilweise alleine, meistens aber unter der Mithilfe eines Lehrers. Das Benoten der Hausaufgaben gehörte genauso dazu wie die Vorbereitung, sprich Ausarbeitung und Benotung der Examen zum Schuljahresende. Des Weiteren gehörte das Fußballtraining am Nachmittag dazu (nicht täglich, da ich während der Regensaison in Ghana war und der Sportplatz nach heftigen Regefällen komplett unter Wasser stand).

Durch die gemeinsam verbrachte Zeit und die Gespräche mit anderen Lehrern, lernte ich sehr viel über die ghanaische Kultur und den ghanaische Alltag. Es entstanden teilweise sehr enge Freundschaften. Man verbrachte nicht nur den „Berufsalltag“ miteinander, sondern auch die Freizeit. So kam ich u. a. in den Genuss, einen Lehrerkollegen nach Takoradi zu einem Schiedsrichtertreffen zu begleiten. Des Weiteren machten wir gemeinsame Ausflüge nach Kumasi, Cape Coast und Kakum.

Der Aufenthalt bei meiner Gastfamilie war genauso angenehm und unkompliziert. Ich wurde von der Familie bestens versorgt, hatte mein eigenes Zimmer als Rückzugsort und alle Freiheiten, die ich wollte. Klar, manches läuft anders als in Deutschland. Aber wo ist das Problem, sich unter der „Eimerdusche“ zu waschen, wenn mal kein Wasser aus der Leitung kommt? Und selbst das Waschen der Kleidung von Hand hat seinen Vorteil: Dadurch merkt man nur, wie verwöhnt und faul wir doch teilweise sind .

Das Auffälligste und Schönste an Ghana sind die Menschen! Ich habe (fast) nur nette, sympathische und hilfreiche Menschen kennengelernt. Es war teilweise beschämend für mich, mit welcher Herzlichkeit ich hier behandelt wurde und wie sehr sich im Gegenzug das europäische Beamtentum alleine bei der Ausstellung eines Besuchervisums für Ghanaer anstellt.

Einen großen Kulturschock habe ich persönlich nicht erlebt. Die Uhr tickt anders, aber überwiegend im positiven Sinne. Allerdings sind dies alles meine persönlichen Eindrücke. Daher kann ich nicht für jeden sprechen und hoffe, dass meine Erfahrungen alle Interessierte eine kleine Unterstützung sind. Ich kann nur sagen, dass es mir extrem gut gefallen hat. Jederzeit wieder ;-)))

Die Organisation „Crystal e. V. „ selbst kann ich jedem empfehlen: Angenehmer und sehr familiärer Umgang, fairer Preis. Sie begleiten einen auch in Ghana. Es war alles bestens organisiert (vom Empfang am Flughafen über die Hotelbuchung der ersten Nacht in Accra, die Hin- und Rückfahrt nach Begoro, der Aufenthalt in meiner Gastfamilie und zuletzt meine Tätigkeit selbst). Echt positiv!